Lexikon der Macht- und Ohnmachtswörter, Phrasen und
Begrifflichkeiten in und für Deutsch-Nordost
Qualifikation – durch per Zertifikat bestätigte Ausbildung erlangter Rang der Anwartschaft auf eine Position, für deren Inhaberschaft bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten verlangt werden. Im Zuge der -> Delegitimierung der DDR wurden etliche Q.en aberkannt und entwertet und damit auch die Träger derselben, die Menschen. Wodurch mehr oder weniger automatisch BRD-Arier DDR-Bewerbern um qualifizierte Beschäftigungen vorgezogen werden konnten und dies dann auch noch den – allerdings manipulativen - Anstrich von Objektivität bekam.
Querulant – DDR-Bürger, der nicht so durchschnittlich blöd ist wie ein BRD-Arier und und wie die arischen Medien den Ostler gern hätten, der sich nicht jedem westdeutsch-arischen Blödsinn unterwirft, seine Entrechtung und Enteignung nicht einfach hinnimmt und den BRD-Arier, gleich in welcher privilegierten Position nicht noch den Arsch dafür küsst, dass diese so blöd und fies sind. Selbstverständlich werden Q. von den Ariern regelmäßig abgestraft, beliebt sind: -> Strafverfolgung, -> arische Verlustbesteuerung, -> Zwangs-Pyschiatrisierung u.a.m. Besonders pikant hierbei, der Passus der Selbstdarstellung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestags „Stichwort Petitionen“, in dem darauf verwiesen wird, die Nazis hätten Q.en abgestraft und dies sei ein besonderer Ausweis der Qualität -> „nationalsozialistischer“ Herrschaft. -> Kohlhaas-Syndrom, -> Betreuung
Quisling(e) – in Anlehnung an den norwegischen Nazi Vidkun Abraham Lauritz Quisling Bezeichnung, ja Synonym für die -> Kollaborateure in Deutsch-Nordost. Als einflußreicher norwegischer Politiker und Hitler-Fan schlug Q. Hitler Ende 1940 die Besetzung Norwegens vor, was dann auch 1940 geschah. Er war dann 1940 für wenige Tage Ministerpräsident Norwegens von Hitlers Gnaden, 1942-45 Chef einer "nationalen Regierung" unter Aufsicht des deutschen Reichskommissars J.Terboven, wurde 1945 des Hochverrats angeklagt und standrechtlich erschossen. Insofern ist der Terminus 'Q.' als Synonym für die Kollaborateure in -> Deutsch-Nordost so passend wie optimistisch stimmend. Wird in Anspielung auf die obligate Kirchen-Partei-Mitgliedschaft der Kollaborateure auch in der Form amtlich-christliche oder christlich-amtliche Q. verwendet. -> Homeland, -> fünfte Kolonne
quoteln – Aufteilung der Prozeßkosten nach den Prozenten, zu denen die Kontrahenten Recht zugesprochen bekommen.
Quoten-Ostdeutsche – etwas abweichend vom umgangssprachlichen → Quotenostler faßt die Soziologin Yana Milev Q-O. Als eine soziale Schicht von ca. 2 Mio geborenen DDR-Bürgern, die sozial privilegiert wurden wurden und sind und also Herrschaftsfunktionen zugunsten der Westler-Herrschaft ausüben und sich dafür belohnen lassen. → Exil-Ostdeutsche, → Transfer-Ostdeutsche, → Ostdeutsche
Quotenostler – aus Gründen des pseudodemokratischen Staatstheaters und Vorzeigenkönnens einziger Ostler innerhalb einer Institution. Manchmal auch zwei oder drei Ostler unter 500 oder 1.000. Diese Bezeichnung ist abfällig gemeint und wird oft auch so gesprochen. Der BRD-Arier assoziiert hier Frauenquote und Frausein als eine Art Krankheit.
Quotenzoni – noch abfälliger als -> Quotenostler, -> Zoni, -> Ostler